hihi, it’s Koh Phi Phi!
8. Januar 2016Welcome to Koh Lanta!
12. Januar 2016Mein nächster Tag auf Koh Phi Phi beginnt um halb vier Uhr morgens und damit deutlich früher als geplant. Grund ist eine Bombenerkältung, die ich mir zugezogen habe. Ich schaue vorwurfsvoll zur Klimaanlage, die mich die letzten Stunden direkt angeblasen hat und überlege, wie hart Sachbeschädigung in Thailand wohl bestraft wird.
Mein Freund schläft friedlich, ich beneide ihn und entscheide, ihn nicht zu wecken.
Er hat sich ein schöneres Erwachen verdient, meine Stimme klingt, als hätte ich die letzten 20 Jahre in einer Räucherbude gelebt.
Jetzt bin ich zum ersten Mal dankbar, dass ich wenigstens ein paar Reisetipps beherzigt und eine umfangreiche Apotheke mitgenommen habe. Ich mixe mir einen aufregenden Cocktail aus Schmerzmitteln und einem fiebersenkenden Pulvern zusammen und husche leise vor die Tür.
Bald erlebe ich schmerzfrei und leicht halluzinogen den atemberaubensten Sonnenaufgang, den ich mir nur vorstellen kann.
Stefan stoßt gerade noch rechtzeitig dazu und ich schließe kichernd die Augen: Das hier ist verdammt noch einmal das Schönste, was ich mir im Augenblick vorstellen kann!
Heute werden wir ‚maya beach‘ sehen. Die Insel liegt im Naturschutzgebiet und ist eines der absoluten Touristen-Highlights auf Koh Phi Phi, nicht erst seit Leonardo in „the beach“ seine Zehen in den mehlweißen Sand gebohrt hat.
First come, first serve!, denke ich und packe gutgelaunt Wasserflasche und Sonnencreme ein, in der festen Überzeugung, um diese Zeit den Strand noch weitgehend für mich alleine zu haben. Der Longtailbootfahrer drückt uns noch Taucherbrille und Schnorchel in die Hand und wir machen uns auf die dreißigminütige Fahrt zu Leos Traumstrand.
Wir brausen über das Wasser, das golden in der Morgensonne glitzert, vorbei an sagenhaften Buchten und gigantischen Felsen, die schon so viele Millionen Jahre vor uns da waren und weitere Millionen Jahre da sein werden. Der warme Fahrtwind ist zwar nicht optimal für meine Erkältung, dafür wunderbar für mein Gemüt.
Und plötzlich ist er da, der Strand. ‚Maya beach‘ liegt vor uns und ich bin einfach nur sprachlos. Sprachlos über all die Longtailboots, die bereits angelegt haben, sprachlos über die vielen Mädchen, die sich am Ufer räkeln, im Sand wie panierte Schnitzerl hin und her wälzen und mit ihrem Selfie-Stick für das perfekte Foto posieren.
Es sind viele frühe Vögelchen und allzu viele Würmchen gibt nicht mehr zu fangen. Aber trotzdem freuen wir uns sehr, hier zu sein. Denn wie heißt es so schön? Beschweren Sie sich nicht über den Stau- Sie SIND der Stau! Beschwere dich nicht über die vielen Touristen, du bist auch einer!
Wir verzichten darauf, am Strand anzulegen und schnorcheln lieber ein paar Runden dort, wo Leonardo nur knapp einem Haiangriff entging. Auch sehr cool. Und ich muss mir mein Selfie wenigstens nur mit ein paar Fischmündern und mit keinen duckfaces teilen.