Nach zwei Tagen und zwei Nächten in Bangkok werden wir großstadtmüde, immer öfter dreht es sich in unseren Gesprächen um Coconut-Cocktails und die Lust auf Salzwasser.
So geht nach einem kurzen Ausflug ins Internet unsere Reise ein paar Stunden später mit einem Inlandsflug von Bangkok nach Phuket Don.
Auch hier sind die Spuren des Tsunami 2004 noch deutlich erkennbar. Ich staune darüber, wie notdürftig teils ganze Großfamilien in kleinsten Hütten wohnen, mit Dächern aus alten Autoplanen und Blechsegeln. Und trotzdem, Mitleid ist eindeutig fehl am Platz. Ich höre die fröhliche Musik und johlende Kinder, sie kennen zwar keine Nintendo Playstation, strotzen aber vor Lebensfreude und scheinen eine ausgeprägte Fantasie zu haben. Ich sehe ihr beeindruckendes Häuschen, nur aus Steinen und Palmenblättern gebaut. Sie lachen und spielen fangen, das Mädchen in einem zerrissenen Prinzessinnenkleid, das ihm viel zu groß ist, der Knabe trägt ein fleckiges Fußballleibchen und nur einem Flip Flop. In den folgenden Wochen werde ich noch viele glückliche und quietschfidele Kinder sehen, die zwar kaum Spielzeug besitzen, aber wie die Sonne selbst strahlen.
Auch ich selbst bin mittlerweile ganz mit Thailand verschmolzen, zumindest fühlt es sich so an. Mein Körper scheint nur noch aus Pad Thai, dem Nationalgericht, und thailändischem Eistee zu bestehen. So lecker. Zwei Kilo plus in nur wenigen Tagen, es ist mir egal. Ich streiche über mein kleines Bäuchlein und freue mich über die ersten Kontraste auf der Haut, die deutlich werden sobald ich mein Bikinihöschen runterziehe. Wärme und Luftfeuchtigkeit sind wie Balsam und meine naturlockigen Haare explodieren fast. Ich sehe eine wilde Löwenmähne im Spiegel und die ersten Sommersprossen auf meiner Nase. Tausende Bilder von einsamen Stränden und den schönsten Sonnenuntergängen in den saftigsten Farben rauben mir fast den Verstand und bald lege ich meine Kamera zur Seite, ich kann all die Momente doch nicht festhalten.